Krisenstabsübung in der Verbandsgemeinde Nastätten


Was tun, wenn innerhalb kürzester Zeit Starkregen niedergeht, Bäche über die Ufer treten und der Strom ausfällt? Um auf solche und ähnliche Szenarien vorbereitet zu sein, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbandsgemeinde Nastätten in einer groß angelegten Verwaltungsstabsübung den Ernstfall geprobt.

Im Fokus der Übung standen ein simuliertes Starkregenereignis mit daraus resultierenden Überschwemmungen in mehreren Gemeinden sowie ein flächendeckender Stromausfall.

Der Verwaltungsstab der Verbandsgemeinde kam zusammen, um Maßnahmen festzulegen, die Kommunikation mit den Einsatzkräften vor Ort sowie die Informationsweitergabe an die Bevölkerung zu trainieren.

Er ist ein administrativ-organisatorischer Stab innerhalb der Verwaltung. Der Verwaltungsstab wird bei größeren Lagen einberufen, in denen eine Vielzahl von Maßnahmen und Organisationen miteinander abgestimmt werden müssen. Ziel ist es, schnell und strukturiert auf Krisensituationen zu reagieren – mit klarer Verantwortungsverteilung, rechtssicherem Handeln und effektiver Öffentlichkeitsarbeit.

„Wir bündeln im Verwaltungsstab die Informationen aller beteiligten Behörden und Organisationen, treffen strategische Entscheidungen und steuern die Gesamtlage“, erklärt Bürgermeister Jens Güllering.

Anders als der Verwaltungsstab arbeiten sogenannte operativ-taktische Einheiten direkt an der Einsatzstelle. Dazu zählen beispielsweise die Feuerwehr, der Rettungsdienst, das Technische Hilfswerk oder die Polizei. Ihre Aufgabe ist es, konkrete Maßnahmen vor Ort umzusetzen – etwa Menschen aus Gefahrensituationen zu retten, Brände zu löschen oder technische Hilfe zu leisten.

Der Verwaltungsstab hingegen trifft keine Entscheidungen über einzelne Einsätze. Er schafft vielmehr die Rahmenbedingungen: Er organisiert etwa Evakuierungsmaßnahmen, koordiniert Notunterkünfte, regelt die Versorgung der Bevölkerung oder stimmt sich mit anderen Behörden auf Landes- und Bundesebene ab.

Der Unterschied lässt sich klar zusammenfassen: Während die operativ-taktischen Einheiten handeln, sorgt der Verwaltungsstab für Planung, Koordination und Unterstützung. Beide Ebenen sind je nach Einsatzfall aufeinander angewiesen und arbeiten eng zusammen – mit dem gemeinsamen Ziel, Schaden von Bevölkerung und Infrastruktur abzuwenden.

„Effektiver Bevölkerungsschutz funktioniert nur im Zusammenspiel aller Kräfte“, betont der Verwaltungschef. „Und dazu gehört neben den Einsatzkräften auch ein gut aufgestellter Verwaltungsstab im Hintergrund.“

Bürgermeister Jens Güllering lobte das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Solche Übungen sind unverzichtbar, um im Ernstfall schnell, überlegt und koordiniert handeln zu können. Nur durch regelmäßiges Training können wir unsere Abläufe verbessern und Schwachstellen identifizieren.“

Die Übung zeigte: Die Verbandsgemeinde Nastätten nimmt das Thema Krisenmanagement ernst und stellt sich proaktiv den Herausforderungen. Diese können sich aus Wetterlagen, aber auch ganz anderen Szenarien ergeben.

Die Erkenntnisse aus der Übung fließen nun in die weitere Optimierung der Notfallpläne ein. Ziel bleibt es, auch in Ausnahmesituationen handlungsfähig zu bleiben – zum Schutz und zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.